Öffentlicher Dienst: Dorsten

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Place Petite

Einer der in meinen Augen schönsten Sätze, die ich dieses Jahr geschmiedet habe, lautet: »Die französische Lebensart in Dorsten zu genießen fiel nicht leicht, am schwersten wahrscheinlich im Bistrorant ›Place Petite‹ im Lippetor unter der Rolltreppe im Untergeschoss ohne Tageslicht neben Schlecker.« Er wurde für Kevin Vennemann geschrieben, der wie ich in Dorsten aufwuchs, und für »cargo – Zeitschrift für Film, Medien und Kultur« eine schöne, lesenswerte Kolumne in der Reihe »Provinzkino« über das einstige Schlüssel-Kino im inzwischen abgerissenen Lippetor-Center verfasst hat. Bis heute setzt der Name des Einkaufszentrums ganz viele Erinnerungen in mir frei … Das Lippetor ist wohl meine Madeleine. Kein Wunder, ich musste auf dem Weg in die Schule ja auch immer hindurch oder dran vorbei. Oben, auf dem Parkdeck, war die Praxis einer meiner Ärzte von mir (Dr. Kobold; vgl. »Der Knubbel«, Schöner Lesen #1), und später wohnte eine Referendarin, in die ich verknallt war, sogar in einer Wohnung im Lippetor. Bizarrerweise bezog nach dem Ende des Schlüssel-Kinos eine Videothek die Räumlichkeiten – in »Hier keine Kunst«, meinem Dorsten-Roman, liest der Protagonist (also ich) sogar in dieser Videothek … Wahrscheinlich habe ich zwei Romane gebraucht, um mir meine Dorsten-Vergangenheit vom Leib zu schreiben, und wahrscheinlich bin immer noch nicht damit fertig.

Vielen Dank an Ekkehard Knörer für die Übersendung der Zeitschrift.

Post aus der Heimat

Heimat

Vor einigen Tagen hat mich eine Büchersendung mit dem Band »Eigentlich Heimat. Nordrhein-Westfalen literarisch« erreicht. Das Buch versammelt 32 Texte zeitgenössischer Autoren, darunter auch meinen Beitrag »Dorsten«. Das schöne und sehr lesenswerte Buch ist im Lilienfeld Verlag erschienen, als Band 3 der Schriftenreihe der Kunststiftung NRW. Auf Begleitschreiben hat Gregor Keuschnig das Buch bereits ausführlich vorgestellt.

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