Ich freue mich sehr über die tollen und schmeichelhaften Besprechungen von »Selfie ohne Selbst« von Frank Schäfer (taz) und Ulrich Thiele (Szene Hamburg).
»Am Ende wächst sich der Essay zu einer poetologischen Reflexion über das autofiktionale Schreiben aus, das Rutschky durch das eigene Werk, noch mehr aber vielleicht durch seine Arbeit als Herausgeber von Der Alltag in Deutschland maßgeblich geprägt und durchgesetzt hat. ›Selfie ohne Selbst‹ gehört natürlich in diese Tradition. Dieses Buch ist zum einen der schriftgewordene Beweis für Degens Schülerschaft. Und zugleich ist es auch eine Art Gegenentwurf zum späten Rutschky. Marc Degens führt hier vor, wie Autofiktion eben auch aussehen kann: Wohlwollend und aufgeschlossen für die volle Farbpalette des Lebens. Und vor allem mit einem gesunden, reflektierten Verhältnis zu den eigenen Eitelkeiten.« (Frank Schäfer, taz vom 7. Mai 2022)
»›Selfie ohne Selbst‹ bereitet – obwohl der Autor viel hadert und trauert – Freude, weil Degens, der mit seinem unprätentiösen Stil das Spektakel im Unspektakulären sucht, eine große Alltagssucht weckt. Insbesondere auf die Dinge, die den Alltag schöner machen: Lektüren, Spaziergänge, Kneipengespräche, Kulturveranstaltungen. Auf einer solchen Kulturveranstaltung, einer Preisverleihung, endet der Essay schließlich mit einer großartigen, klugen, irgendwie auch humorvollen Schlusspointe, in der sich die Poetologie seines Aufsatzes verdichtet. Mehr noch, vielleicht sogar all die ambivalente Poetologie der Autofiktion.« (Ulrich Thiele, Szene Hamburg, Mai 2022)