Zwei Belegexemplare habe ich diese Woche erhalten. In »Weihnachten kann kommen« (Suhrkamp Verlag) ist die Erzählung »Marzipan« abgedruckt, in »Über Alles oder Nichts« (Aisthesis Verlag) ein Auszug aus »Disney für alle«.
Zwei Belegexemplare habe ich diese Woche erhalten. In »Weihnachten kann kommen« (Suhrkamp Verlag) ist die Erzählung »Marzipan« abgedruckt, in »Über Alles oder Nichts« (Aisthesis Verlag) ein Auszug aus »Disney für alle«.
Ich heiße Katja, bin siebenunddreißig Jahre jung und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Also schon immer interessiere ich mich für Schmuck. In meiner Kindheit fuhr ich in den Ferien oft nach Holland und suchte dort an den Stränden nach Muscheln oder Schnecken, hauptsächlich aber nach Haifischzähnen. Das sind tatsächlich Haifischzähne, allerdings fossile, die schon Abermillionen Jahre alt sind. Die hab ich dann zu Ketten, Broschen und Ohrringen verarbeitet, alles ganz allein und alles nur für mich. Als ich dann vor drei Jahren arbeitslos wurde, dachte ich mir, hey, warum machst du das denn nicht für Geld? Ich stellte also daheim Schmuck her und begann, diesen zu verkaufen. Erst für Bekannte, später auch auf Trödelmärkten. Das kam recht gut an. Ja, dann habe ich mir überlegt, ob man den Handel nicht professioneller aufziehen könnte. Ein eigener Laden war mein Traum, doch mir war auch klar, dass man die Miete dafür kaum aufbringen kann. Doch dann kam mir diese geniale Idee. An unserer Post standen seit Ewigkeiten schon drei kaputte Telefonzellen herum, die nicht mehr benutzt wurden. Die Lage war ideal, direkt am Markt, ich habe dann also bei der Post angefragt, ob ich die Zellen mieten kann, und die haben nach einigem Zögern tatsächlich zugestimmt. Daraufhin habe ich die Zellen angemietet und mit Hilfe meiner Freunden aus- und umgebaut. Also die Zwischenwände rausgenommen und mir darin dann meinen eigenen Laden eingerichtet. Mit Tisch, Stuhl, Stellwänden. Alles natürlich sehr eng, aber für mich reicht es. Hier drinnen verarbeite ich nun die Haifischzähne, die ich im Urlaub finde, zu Schmuck, stelle ihn aus und verkaufe ihn auch. Damit komm ich ganz gut über die Runden. Und außerdem bin ich mein eigener Chef. Montags und mittwochs habe ich von zehn bis sechzehn Uhr geöffnet. Dienstags und donnerstags von vierzehn bis achtzehn Uhr. Freitags und samstags habe ich frei.
»Die ›Ehrlichkeit im Gebrauch von Worten‹ – dahinter verbirgt sich Yates‘ komplette ästhetische Anschauung, sein Bestreben, nach der passenden, unprätentiösen Form und, im Sinne Flauberts, nach dem passenden, unprätentiösen Wort zu suchen. Das gibt seinem Stil eine unverwechselbare, sich nicht in auftrumpfenden Metaphern gefallende Note und bezeugt die ›honesty‹ des Schriftstellers Yates.« (Rainer Moritz, Der fatale Glaube an das Glück)
»Daß Kunst anderen als Kunst auffallen muß, ist die conditio sine qua non der Kunstkommunikation […]. Eine Arbeit, die nur der Urheber selber kennt, über die er schweigt, auf die er nicht anspielt, wäre für den Soziologen keine Kunst, denn sie setzt keine Kommunikation in Gang.« (Niels Werber)
»Was ich immer erzählen muss, immer sagen muss: dass ich keine Heimat habe, dass ich ein Fremder bin, und das meine ich nicht pathetisch, sondern als gute Sache. Weil ein Schriftsteller, nach meinem Geschmack, muss ein Fremder sein.« (George Tabori)
»Sich an Nietzsche und all die anderen Edelpupser ranzuschmeißen, das ist kein Spaß, aber Donald Duck ist ein Spaß, wenn er Wumm Peng Knirsch macht.« (George Tabori, Jubiläum)
Funky
Sonnendeck
Die Ärzte »Westerland«
Nirvana
Reggae
Hiphop
Roots
The Revolting Cocks
Hiphop
Elektro
Jeans Team »Tausend Melodien«
Stereo Total »Do The Bambi«*
Laibach »Tanz mit«
The Rolling Stones »Paint It Black«
DAF »Als Wär’s Das Letzte Mal«
The Beatles »Michelle«
Smashing Pumpkins
The White Stripes
James Brown
Goa
The Rolling Stones
KMFDM
Die Ärzte
noch mal das Lied von den Chemical Brothers
Nirvana
* Wunsch erfüllt
»›Wenn du eine Geschichte schreibst, dann erzählst du sie dir selber‹, erklärte er. ›Wenn du sie überarbeitest, musst du hauptsächlich alles herausstreichen, was nicht zur Geschichte gehört.‹ Gould sagte noch etwas Interessantes, als ich die ersten beiden Artikel bei ihm abgab: ›Schreibe bei geschlossener Tür, überarbeite bei offener Tür.‹« (Stephen King, Das Leben und das Schreiben)
§ 10 Die Theorie
Nicht die Literaturtheorie ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Literaturwissenschaftler sind Literaturleser, Literaturtheorie ist Literaturauslegung.
§ 9 Der Leser
Nicht der Literaturleser ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Literaturleser sind Literaturkonsumenten. Literaturleser können sich in Literatur nicht wiederfinden; die Literatur findet sie.
§ 8 Der Händler
Nicht der Buchhändler ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Was nicht ausliegt, wird auch nicht verkauft.
§ 7 Der Kritiker
Nicht der Literaturkritiker ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Kein Literaturkritiker kann einen Bucherfolg verhindern. Der Literaturkritiker ist auf die Literatur angewiesen. Literaturkritiker können Literatur nicht entdecken; die Literatur entdeckt sie.
Zusatz: Es ist nicht tragisch, wenn Scheiße hochgejubelt wird. Es ist tragisch, wenn gute Sachen untergehen!
§ 6 Das Buch
Nicht das Buch ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Es gab Literatur vor dem Buchdruck, es wird sie auch nach dem Buchdruck geben.
§ 5 Der Verlag
Nicht der Verlag ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Verlegen kommt nicht von vorlegen. Bücher werden nicht von Verlegern gemacht, Bücher werden von Verlegern bezahlt.
§ 4 Der Lektor
Nicht der Lektor ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Der Lektor ist kein Literaturmacher, der Lektor ist ein Literaturleser. Nicht die Literatur hat dem Lektor zu dienen, der Lektor hat der Literatur zu dienen.
§ 3 Der Agent
Nicht der Literaturagent ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Es gibt keine schlechten Manuskripte, es gibt nur schlechte Agenten.
§ 2 Der Schriftsteller
Nicht der Schriftsteller ist wichtig, das Wichtige ist die Literatur. Der Schriftsteller lernt nie aus, ein Text ist nie fertig. Der Schriftsteller muß nicht reden, der Schriftsteller muß schreiben können. Schriftsteller sind nicht der Moral und der Ethik verpflichtet, Schriftsteller sind der Literatur verpflichtet.
Zusatz: Auch Rotgeld hilft.
§ 1 Die Literatur
Das Wichtige ist die Literatur. Jeder Text ist ein Experiment. Literatur macht nicht klüger, Literatur macht nicht besser. Es gibt keine realistische Literatur, Literatur ist Kunst. Kunst kann nicht falsch sein.
Josfried Alberding (Passau), Christoph Frenzel (Berlin), Matthias Heiermann (Berlin), Marc-Albrecht Jakiel (Nürnberg), Bodo Krahl (Berlin), Jörg Lepenies (Berlin), Arnd Lindner (Passau), Ralf Penker (Berlin), Maik Potthast (Halle), Oliver Rafelt (Berlin), Holger Schinschetzki (Berlin), Ingo Schmenk (Berlin), Hannah Stalherm (Passau), Thomas Wogersie (Hildesheim)
Dreizehn Männer und eine Frau verfassten gemeinsam an einem Wochenende auf Schloß Offenberg in Niederbayern die zehn Paragraphen des »Einmaleins der Literatur«. Darin bringen die Autoren ihre grundsätzlichen Ansichten zur Literatur zum Ausdruck. Das Manifest wurde später in mehreren deutschsprachigen Literaturzeitschriften veröffentlicht. »Es sind die kleinsten gemeinsamen Nenner«, erklärte Hannah Stahlherm kürzlich in einem Radiointerview. »Es handelt sich eigentlich um Banalitäten und Allgemeinplätze. Doch wenn man sich den Literaturzirkus näher anschaut, hat man den Eindruck, daß sie völlig unbekannt sind.«